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Darf ein Christ eine Muslimin heiraten?

Datum:
Veröffentlicht: 22.4.14
Von:
Erwachsenenpastoral Fachbereich Ehe und Familie

Christlich-Islamische Dialogwochen in Nürnberg vom 4. Mai bis 6. Juni 2014

Dass ein Muslim eine Christin heiratet, ist keine Seltenheit mehr. Aber ist auch der umgekehrte Fall möglich – darf ein Christ eine Muslimin zur Frau nehmen? Das ist eine der Fragen bei den christlich-Islamischen Dialogwochen in Nürnberg, die in diesem Jahr zum 18. Mal stattfinden: Vom 4. Mai bis zum 6. Juni werden in insgesamt fünf Veranstaltungen an verschiedenen Orten unterschiedliche Themen auf höchst unterschiedliche Weise behandelt. Dabei liegt der Schwerpunkt dieses Mal auf den rituellen Festen zu den entsprechenden Wendezeiten des Lebens. Mehrere Vertreterinnen und Vertreter von evangelischer und katholischer Kirche sowie aus islamischen Einrichtungen und Gemeinden in Nürnberg haben dieses Programm in einem mehr als einjährigen Vorbereitungsprozess zusammengestellt.

Den Auftakt macht am Sonntag, 4. Mai, eine außergewöhnliche Veranstaltung für junge Muslime und Christen: „Wenn Christen und Muslime in die Tiefe gehen“ – unter diesem Motto findet von 11.30 bis 20 Uhr ein Tag in der Natur mit spiritueller Höhlenwanderung und Geocaching im Alfelder Windloch statt. Sich gemeinsam auf den Weg machen und dabei den je eigenen Vorstellungen von Sinn und Orientierung im Leben auf den Grund gehen – so lautet die Zielvorgabe der Veranstalter.

Um Religiöse Traditionen und Rituale rund um die Geburt geht es dann am Montag, 19. Mai, ab 19 Uhr in der „Brücke-Köprü“, Leonhardstraße 13, Nürnberg: „Wenn Christen und Muslime Kinder bekommen“, so der Titel, befasst sich mit der Frage, mit welchen religiösen Traditionen und Ritualen christliche und muslimische Familien ihre Kinder nach der Geburt ins Leben begleiten und wie etwa bi-religiöse Paare damit umgehen.

Brisanter dürfte die dritte Veranstaltung sein: „Wenn Christen und Muslime heiraten - Theologische und kulturelle Blicke auf Liebe, Ehe und Hochzeit“, im Nürnberger „Eckstein“, Burgstraße 1-3, am Mittwoch, 21. Mai, 19 Uhr. Interessant ist dabei vor allem die Frage, was geschieht, wenn sich Muslime/Musliminnen und Christen/Christinnen ineinander verlieben? Wie fallen die Reaktionen in Kirche und Moschee aus? Referenten sind Ahmed El-Khalifa, Direktor des Islamischen Zentrums in München sowie Rüdiger Braun vom Institut für Religionswissenschaft der Universität Erlangen-Nürnberg.

Ein rein theologisches Thema steht dann am Dienstag, 27. Mai um 19 Uhr in den Räumen der Islamische Gemeinschaft Milli Görüş e.V. (IGMG), Holbeinstraße 25, Nürnberg, auf dem Programm: „Wenn Christen und Muslime über Himmelfahrt reden.“ Referenten sind Serkan Halici, IGMG-Dialogbeauftragter sowie Pfarrer Hans-Martin Gloël, „Brücke-Köprü“.

Eher ernst klingt zunächst die Abschluss- Veranstaltung am Freitag, 6. Juni, 17 Uhr:

„Wenn Christen und Muslime heimgehen zu Gott.“ Hier geht es um Rituale zu Sterben und Tod, wobei sich Informationen, Lesungen und Musik abwechseln. Der Ausklang ist dann aber auf jeden Fall fröhlicher: Ein orientalisches Büfett lädt die Anwesende zum Verweilen ein. Gastgeber ist die Suffi-Gemeinschaft Mevlana e.V., Peyerstr. 30/ Rückgebäude, Nürnberg, Referenten sind Scheich Süleyman Wolf Bahn und Pfarrerin Sigrid Klever.

Autor: Jürgen Kaufmann, City-Seelsorge Nürnberg